Evelyn Bencicova war nominiert für den VR KUNSTPREIS mit ihrer Arbeit "Artificial Tears".
In der VR-Experience "Artificial Tears" liegt der Schwerpunkt auf kulturell tradierten Vorstellungen vom männlichen Schöpfer und der weiblichen Maschine, der Geschichte von Unterwerfung durch Unschuld, dem Streben nach Gehorsam und künstlicher Perfektion.
Maschinen sind im Allgemeinen nicht standardmäßig geschlechtsspezifisch. Wir formen sie, indem wir ihr Verhalten, ihre Stimme oder ihr Aussehen bestimmen. Dabei werden die Stimmen künstlicher Intelligenzen (KI) im Alltag oft "weiblich" dargestellt. Wird die Vorstellung, angenehmer oder vertrauenswürdiger zu sein, damit gleichgesetzt, dass es sich unterwürfiger anhört, nur weil eine „Frau" spricht? KI-Assistenten sind so konzipiert, dass sie Befehle empfangen und Handlungen ausführen, ohne diese zu hinterfragen. Sie reagieren auf Beleidigungen mit Höflichkeit und vermeiden jeden verbalen Konflikt, stets auf ihre eigenen Kosten. "Sie" muss immer antworten, und die Antwort muss den Fragenden erfreuen. Die "Maschine", die nicht mehr dient, hat ihren Zweck verloren, aber vielleicht hat sie gerade erst dann ihren eigenen Weg gefunden.
Artificial Tears ist eine Zusammenarbeit mit Arielle Esther und Joris Demnard.